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Cynthia Ann Parker, die Frau, die nicht mehr weiß sein wollte ... | |
...von Mareike Brandt und mir | |
Zwar wurde Cynthia Ann Parker nicht als Comanche
geboren, doch verlangt ihr bewegtes Leben Respekt, vor allem ihre
Liebe zu "ihrem" Stamm, ihrem Mann und ihren Kindern.
Cynthia wurde in 1825 in Clark County, Illinois geboren und zog mit ihrer Familie nach Texas an den Navasota River als sie noch ein kleines Mädchen war. Ihr Onkel, der ältere John Parker, hatte dort eine Baptisten-Gemeinde gegründet und schnell entwickelte sich die Siedlung weiter und erhielt den Namen Fort Parker. Im Frühjahr des Jahres 1836 wurde das Fort von einer Abteilung indianischer Krieger angegriffen, darunter Caddo, Comanche und Kiowa, die insgesamt fünf weiße Siedler gefangen nahmen. Unter diesen befanden sich auch Cynthia und ihr Bruder, die zu diesem Zeitpunkt erst neun Jahre alt war. Innerhalb von sechs Jahren nach dem Überfall kehrten alle Gefangenen zu ihren Familien zurück bzw. wurden freigekauft oder getauscht- bis auf Cynthia. Das Mädchen wurde von einer Comanche-Familie adoptiert und erhielt den Namen Naduah, Keeps Warm With Us. Und sie machte diesem Namen alle Ehre. Naduah war ihren Adoptiveltern völlig in Liebe verbunden, genauso wie dem gesamten Volk der Comanche. Denn dass war sie, Comanche mit jeder Faser ihres Herzens. Naduah selbst sah sich immer als NERM, als eine aus dem Volk und nicht als Weiße. Jeder Versuch texanischer Händler sie freizukaufen, scheiterte. Der Stammesrat lehnte es auf ihre eigene Bitte hin rigoros ab. Naduah heiratete Peta Nocona (Wanderer), einen jungen Häuptling
der vor allem für seine vielen grausamen Überfälle auf weiße
Siedlungen bekannt war. Er war auch bei dem Überfall auf Cynthias
Familie beteiligt. Er verliebte sich wohl schon sehr bald in Naduah,
als sie noch sehr jung war. Zwar war es eigentlich die Regel, dass
ein einflussreicher Häuptling mehrere Frauen heiratete. Peta Nocona
dagegen nahm nie eine andere Frau als Naduah, ein Zeichen von
außerordentlicher Liebe und Respekt für Naduah.
(zwei Jungen und ein Mädchen) Im Dezember 1860 wurde das Lager der Noconi am Ufer der Pease River von Captain Lawrence Sullivan Ross angegriffen. Ob sich Peta Nocona während dieses Angriffes im Lager aufhielt und getötet wurde ist umstritten. Einige sind der Meinung er hätte sich währenddessen auf der Jagd befunden, um seine Familie durch den schweren Winter zu bringen. Naduah wurde aufgrund ihrer leuchtend blauen Augen sofort als Weisse erkannt. Man brachte sie und ihre Tochter Topsana nach Camp Cooper wo ihr Onkel Isaac Parker sie als Cynthia Ann Parker identifizierte und sie mit sich auf seine Farm nach Birdville, Texas nahm. Naduah versuchte mehrere Male zu fliehen, doch ihre Versuche scheiterten, so dass sie jedesmal wieder gefangen und nach Birdville zurückgebracht wurde. Ihre letzten Lebensjahre verbrachte Naduah in einer Gesellschaft, die ihr völlig fremd war. Wieder und wieder bat sie ihren Onkel mit ihr nach ihren Söhnen und ihrem Mann zu suchen, doch seine Antwort darauf war ein ums andere Mal ein Nein. Ihre Trauer, Einsamkeit und Sehnsucht begleiteten sie den Rest ihres Lebens. Als Naduah 1863 schließlich die Nachricht vom Tod ihres Sohnes Pecan erreichte - er starb an Pocken - und wenige Wochen später auch ihre kleine Tochter Topsana starb, brach es ihr im wortwörtlichen Sinne das Herz. Sie hatte alle Hoffnung verloren zu ihrem Volk zurückzukehren, ihren geliebten Peta Nocona oder Quanah wiederzusehen. Mit ihrer "Rettung" hatte man ihr das Leben, dass sie liebte geraubt. Nach dem Tod ihrer Tochter gab es für sie kaum mehr einen Grund weiterzuleben. Naduah wies alle Nahrung von sich und starb 1870 im Alter von 43 Jahren. Naduahs ältester Sohn ,Quanah Parker, wurde ein berühmter Kriegsanführer der Comanche und Häuptling seines Stammes. Quanah führte die Krieger erfolgreich, wie sein Vater, zu Raubzügen gegen amerikanische und mexikanische Siedler an. 1874 kam es zur entscheidenden Niederlage bei Adobe Walls, nach der die Comanche auf die Reservation Fort Sill in Oklahoma vertrieben wurden. Auch Quanah lebte dort und riet seinen Anhängern, sich den Weißen anzupassen, verdrängte aber nicht die alten Traditionen. Er hatte später ein großes Haus und im Gegensatz zu seinem Vater mehrere Frauen. Er wurde ein erfolgreicher Geschäftsmann, war persönlich mit Präsident Th. Roosevelt bekannt und nutzte diesen Einfluss unter anderen zur Begnadigung des Apachen Geronimo. Seine Mutter vergaß er nie und 1910 erreichte ein Brief Quanahs seine "weißen" Verwandten im Osten Texas, in dem er darum bat, ihm die Gebeine seiner Mutter Cynthia Ann Parker - oder besser Naduah, Keeps Warm With Us - zuzusenden. Die Texaner weigerten sich, bis der Brief an einem Sonntag von der Kanzel verlesen wurde. In ihm hieß es unter anderem: "Meine Mutter, sie mich gefüttert, mich tragen in ihren Armen, mich wiegen in Schlaf. Ich spielen, sie glücklich. Ich weinen, sie traurig. Sie lieben ihren Jungen. Sie nahmen meine Mutter weg, nahmen Texas weg. Nicht zulassen, dass ihr Junge sie sehen. Jetzt sie tot. Ihr Junge wünscht sie begraben, an ihrem Grabhügel sitzen. Mein Volk, ihr Volk, wir jetzt alle ein Volk." |
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Zwei Wiegenlieder der Comanche:
1) Der Wind singt. 2) Ich will dich aus eine Decke aus Wind hüllen. Liebeslied der Comanche: Nei-na-su-tama-habi. |
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